Gedenkstätte „Ehemalige Grenze“

Bei der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1071 gehörte Heinersdorf zum Bistum Bamberg im damaligen Radenzgau und war um 1100 Filial von Rothenkirchen. In diese Kapelle stiftete eine Gräfin von Banz eine holzgeschnitzte gekrönte „Mutter Gottes“, ein Bildwerk, dem durch Jahrhunderte hindurch Wunderheilungen zugeschrieben wurden. Seit 1989 finden wieder Wallfahrten zu der Madonna statt. Gewiss ein bemerkenswerter Fall, dass Katholiken von nah und fern eine seit der Reformation evangelische Kirche aufsuchen, um „Die Muttergottes in der Verlassenheit“ um ihre Fürbitte anzugehen. Das Kirchengebäude hat sich seit seines Bestehens äußerlich kaum verändert. Es hat einen 33m hohen Turm mit achteckigem Geschoss, Arkadenaufsatz und Zwiebelkuppe mit einen Wetterhahn. Außer der oben bereits genannten holzgeschnitzten Mariendarstellung sind drei alte Flachreliefs, ebenfalls Holzschnitzereien, vorhanden: die heilige Elisabeth mit dem Bettler, Margaretha mit dem Drachen und der Evangelist Johannes, in einem Buch lesend. Die große Glocke wurde 1604 vom Erfurter Glockengießer Melchior Moerinck gegossen. Sie trägt den Namen des Herzogs Johann Casimir von Coburg und ein Kruzifix. Die mittlere Glocke ist vermutlich ein Geschenk vom Kloster Banz. Die kleinste Glocke fiel, ungefähr 500 Jahre alt, im Jahre 1942 dem Krieg zum Opfer. Nach dem Krieg trat eine neue Bronzeglocke an ihre Stelle. Bereits seit dem Dreißigjährigen Krieg trug der Turm eine Uhr. Im Jahre 1915 bekam die Kirche eine neue Orgel, die über dem Altar auf einer kleinen Empore untergebracht ist. Den Gottesacker schützt seit 1505 eine Wehrmauer. Die farbenfreudigen Deckengemälde, die zwischen 1822 und 1825 entstanden, strahlen heute wieder in altem Glanz. Schließlich erhielt in letzter Zeit die Kirche auch äußerlich ihr schmuckes Aussehen von einst wieder.

Kirchstraße
96515 Föritztal OT Heinersdorf