Schloss Neuhaus führt diese Bezeichnung erst seit rund einem Jahrhundert. Denn erst 1902-1904 wurde das historische Gebäude auf dem südlichen Ausläufer des Burgberges von seinem damaligen Besitzer, dem Neu-Adligen Hermann von Walther, zu einem „Schloss“ im Neo-Renaissance-Stil umgestaltet. Historischer Ursprungsbau auf dessen Grund war das einstige Amtshaus von Neuhaus, welches um 1580 vom Ortsherrn und Amtmann Hans Friedrich (von) Gottsmann (1532-1611), aus Stein und sehr massiv, neu erbaut worden sein soll. Hier konzentrierte sich der gesamte Verwaltungsapparat des relativ kleinen Amtes Neuhaus und hier saßen auch die „Büttel“ (Amtsknechte), Vorgänger der späteren Gendarmen (Polizisten). Schloss Neuhaus 1 Nach Auflösung des Amtes (1829) zeitweise leerstehend, gelangte das ehemalige Amtshaus in Privatbesitz. 1878 wurde es „neu, groß und massiv gebaut… mit Benutzung von Steinen des älteren Baus“ (Kunsthistoriker Lehfeldt), 1882/83 zum Forsthaus umgewandelt und bis 1895 als Forstei-Sitz genutzt. Danach war es wiederum Gendarmeriestation. 1900 verkaufte Sachsen-Meiningen das Haus, die Burgruine und das Parkareal an den kurz zuvor Sonneberger Großkaufmann und Bankier Hermann Walther. Freiherr von Walther zeichnete für den schon erwähnten grundlegenden repräsentativen Um- und Ausbau des Gebäudes verantwortlich. Erstmals seit der Wirkungszeit der Metickes (Amtmänner im 18. Jahrhundert) erfuhr alsbald auch der von diesen an den Hängen des Burgberges angelegte Park (nun „Schlosspark“) eine Neugestaltung. 1917 verkaufte Walther seinen ganzen Besitzkomplex an den Berliner Großindustriellen Sigismund Bergmann, der auf Schloss Neuhaus zurzeit der Weimarer Republik auch viele namhafte Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft als Gäste begrüßte. Schon 1927 verzog Bergmann jedoch nach München und Schloss Neuhaus ging 1928 an den Deutschnationalen Handlungsgehilfenverband. Schloss 2 Es wurde Kinderheim für den Nachwuchs der Verbandsmitglieder. 1933/34 nochmals erweitert (Anbau mit Gymnastikraum, Treppenturm und Liegehalle), ging es nach 1945 in die Verwaltung der Sozialversicherung Sonneberg über und war einige Jahre Heilstätte für lungenkranke Kinder. Ab 1960 waren im Schloss Kinderkrippe und Kindergarten von Neuhaus-Schierschnitz konzentriert – bis 1987/88 am Südostfuß des Burgberges eine neue Kita (80 Plätze) entstand. Das Schloss hingegen wurde, nach Überholung, 1995 Sitz eines Mutter-Kind-Kurheims des DRK-Landesverbandes, welches vor allem Reha-Maßnahmen für Mütter mit psycho-sozialen Handicaps anbietet. Ein Erweiterungsneubau wurde 2000 eingeweiht. Insgesamt verfügt die DRK-Kureinrichtung heute über 75 Plätze (30 für Mütter, 45 für Kinder).
Schloßbergring 1
96524 Föritztal OT Neuhaus-Schierschnitz