Burg Neuhaus, 1315 erstmals urkundlich genannt und bereits seit 1634 Ruine, entstand als recht bescheidene Anlage (das „Newe Hus“ = das „Neue Haus“) während des 13. Jahrhunderts. Die Erbauer des „Neuen Hauses“, welches bald auch dem darunter entstehenden Ort („Neuhaus“) seinen Namen lieh, waren die Herren von Schaumberg (Stammburg: Schaumberg über Schalkau).
1315/17 geht die Anlage dann an die übermächtigen Henneberger (die die Schaumberger auf ihrer einst eigenen Burg zu Lehensträgern herabdrückten). Schon 1355 war Burg Neuhaus Sitz eines kleinen Halsgerichtssprengels (Gerichtsbarkeit über Leben und Tod). Zwei Jahrhunderte lang amtierten sächsisch-meißnische Vögte auf der Burg, die weiterhin Justiz- und Verwaltungszentrum für den Ort und seine Nachbardörfer war (Amt Neuhaus).
Zurzeit der Amtmannschaft der Herren von Gottsmann (auch Gotzmann; 1532-1611) genoss es einen besonderen Status (sogenanntes „Mannlehen“). Kunz (von) Gottsmann (um 1480-1542) und sein Sohn Hans Friedrich (von) Gottsmann (1532-1611) bauten die mittelalterliche Burganlage zu einem repräsentativen Adelssitz aus und setzten auch sonst Akzente im Ortsbild. Nach Aussterben des Gottsmannschen Geschlechts in männlicher Linie („Mannfall“ von 1611) fielen Burg und Amt an den damaligen Landesherren, Herzog Johann Casimir von Sachsen-Coburg, zurück. 1632 kurzzeitig Sitz des Stabes und Proviantmagazin der gegen die katholischen bambergischen Bastionen Kronach und Veste Rosenberg vorgehenden schwedisch-coburgischen Belagerungsarmee, selbst aber nie von ernstzunehmender militärischer Bedeutung, wurde die Anlage – mitsamt dem ganzen Marktflecken – 1634 aus Rache von den siegreich gebliebenen Kronachern und ihren kaiserlichen Verbündeten (kroatische Verbände) zerstört.
Burg Neuhaus DetailDie Burgruine wurde in den folgenden zwei Jahrhunderten vielfach als Steinbruch genutzt, Teile auch in Speicher- und Vorratsgebäude (unter anderem die Zehntscheune) für den nun im benachbarten Amtshaus konzentrierten Sitz des ab 1735 sachsen-meiningischen Amtes Neuhaus umgewandelt.
Nach der endgültigen Auflösung des Amtes (1829) verfiel die Ruine zusehends und wurde erst 1903/04 durch die von Baron von Walther initiierte Renovierungsaktion (Errichtung neuer Fachwerkaufbauten im romantisierenden Nürnberger Stil) wieder in einen sehenswerten Zustand versetzt. In den 1960er und 1970er Jahren war auf Burg Neuhaus das
Heimatmuseum (die „Heimatstube“) der Gemeinde Neuhaus-Schierschnitz untergebracht. Der weitere Verfall der seit Auslagerung des Museums (1980) ungenutzten Burg konnte nach dem Rückerwerb des Burggeländes durch die Gemeinde Neuhaus-Schierschnitz ab dem Jahr 2009 beendet werden. Seither wird in aufwendiger Sanierung und Restaurierung unserer Burg auch mit Unterstützung des im Jahr 2013 gegründeten Fördervereins Burg Neuhaus e.V. wieder ein Großteil ihres wunderschönen Antlitzes zurückgegeben werden.
Schloßbergring 5,
96524 Föritztal OT Neuhaus-Schierschnitz